Volk in Not

Drama von Karl Schönherr
ID# 443-03
Verlag Hans Pero Bühnen- und Musikverlag
A-1010 Wien, Bäckerstraße 6
Akte 3
Dekorationen 1
Männer 14
Frauen 10
Kinder
Personen 24
Ein deutsches Heldenlied
Das Stück entstand 1916 unter dem Eindruck der Kämpfe im Ersten Weltkrieg an der Südfront. Der Tiroler Dramatiker erinnert an den Freiheitskampf von 1810. Die Schlacht ist verloren, und Andreas Hofer muntert seine Getreuen auf. Es kommt zur neuerlichen Erhebung. Wortlos wird die Stelle von Gefallenen von anderen übernornmen. Gefühle haben keinen Platz. Mit letzter Kraft wird der letzte Sieg errungen. "Die schmiedeiserne Zeit braucht streitigen Kampf". Hofer geht nach Hause zu Weib und Kind. Vom Rest wird geschwiegen. Unter dem Gesichtspunkt der Aufführbarkeit heute sind viele Bedenken angebracht. Wer will schon in Anbetracht neuer Nationalismen in Europa solche deutschen Heldenlieder singen? Zu undifferenziert ist das Spiel Schönherrs. Es stellt keine Fragen. Es stellt nichts in Frage. Es ist aus seiner Entstehungszeit heraus verständlich, und eine Aufführung miißte das im Spiel selbst und nicht nur im Programmheft deutlich machen. Viel besser aber wäre es noch, Elemente des Stückes zu nehmen, um sie mit anderen Zeugnissen der Zeit vergleichend auf die Bühne zu stellen. Dann dürfte sich auch das "beroische Bild" Andreas Hofers mit den Augen der Fakten ansehen lassen.
V: "Freiheitskampf der Tiroler im Jahre 1809. Sondwirt Andrä Hofer und seine Gefolgsleute sind verbittert über die tyrannische Besatzung der Franzosen in Tirol. Schließlich raffen sie sich in ihrer Wut auf, um gegen die Fremdlinge in den Kampf zu ziehen: jeder ist aufgerufen - vom Knaben bis zum Familienvater, solange er die Fahne Tirols aufrecht halten kann. - Die ängstlichen Frauen müssen daheim bleiben und fragen sich, wer von ihren Kindern und Männern wohl wieder zurückkehren wird."