Die schleichende G'sundheit

Schwank von Emil Stürmer
ID# 421-02
Verlag Eva Bieler Verlag
A-2401 Fischamend, am Rosenhügel 6
Akte 3
Dekorationen 1
Männer 3
Frauen 3
Kinder
Personen 6
Florian wird von Berta, einer Kurpfuscherin, gepflegt, und die soll nach seinem Willen Erbin werden. Dagegen tritt die Verwandtschaft auf, Bruder Rupert und seine Tochter Gusti, liiert mit dem Notariatsgehilfen Hugo, der zu Intrigenzwecken eingespannt wird, wobei auch Haushälterin Juli kräftig mitmischt. Um keine Mißverständnisse aufkommen zu lassen, will ihn die liebe Verwandtschaft für unmündig erklären. Nun kündigt der Kranke seine Absieht, Berta zu heiraten, an, und Gusti, die erst fürs Kloster bestimmt war, will er dem alten Doktorbartl "vermachen'. Hugo und Gusti spielen dem Kranken eine Komödie vor, die der Theaterverein plant. Durch die Blume soll er von der gegenseitigem Zuneigung erfahren. Juli greift zu einem Trick, verkleidet sich in einen Wunderdoktor, rät zu chirurgischen Eingriffen. Der Kranke beginnt gegen die Ärzte zu toben, vor allem gegen Berta. Juli rät dem Kranken, sich tot zu stellen, um die Wahrheit über Erbschleicher zu erfahren.Mollere hat den "Eingebildeten Kranken" kurz vor seinem Tod geschrieben. Was so komiidienhaft anmutet, ist die Dramatik ernsthafter Krankheit, angesichts derer das hektische Treiben von Erbschleichern und die verzweifelte Lustigkeit des Kranken selbst bitter komisch schmecken. Die volkstümliche Bearbeitung hat das Stück um diese Dimension beschnitten. Übrig bleibt ein Intrigen-Lustspiel. Wem das nicht genilgt, der sollte das Original lesen, um ein wenig von dem zu retten, was Moliere zum Genie der Charakterkomödie gemacht hat. Oder man sei wenigstens nicht so zaghaft bei Angriffen auf die ärztliche Kunst. Ein wenig Kritik an der heutigen Pillensucht und Skalpelleidenschaft könnte nicht scha- den, um der Schärfe des Originals zu entsprechen. (Siehe u. a. auch "Der eingebildete Kranke stirbt".)