Möglich ist alles

Ländliches Lustspiel von Hans Gnant
ID# 271-11
Verlag Österreichischer Bühnenverlag Kaiser & Co. Ges.m.b.H.
A-1010 Wien, Am Gestade 5/2
Akte 3
Dekorationen 1
Männer 5
Frauen 5
Kinder
Personen 10
Der Papa, ein Eisenbahner, ist frühzeitig in Pension gegangen und spielt Detektiv. Beim Juwelier ist närnlich eingebrochen worden. Schwiegersohn Kurt ist gerade mit Tochter Sonja im Clinch, da bringen die Schwiegereltern ihren Papagei auf Pflege, um auf Urlaub fahren zu können, dessen zweideutiges Plappern die Suche nach dem Juwelendieb in Gang bringt. Sind die Schwiegereltern die Juwelendiebe? Warum nicht? Der Papagei sagt's auch. Und deren Sohn, der Herzensdieb des Töchterleinjuwels? Ist der Apfel weit vom Stamm gefallen? Privatdetektivin Isabella, von Mama für eine "Midlife-crisis"-Verirrung von Papa gehalten, ermittelt vertraulich und animiert Papa zu kriminalistischen Enthüllungen. Der zu Unrecht beschuldigte Schwiegervater erstattet gegen unbekannte Verleurnder Anzeige. Und Kommissar Kieber ermittelt routinemäßig bei Papa, der darob arg ins Schwitzen kommt. Das Stück bedient sich der TV-Krimi-Klischees, bietet eine flotte Handlung, verbraucht sich aber in seinen Einfällen im Verlauf der Handlung, da die Figuren zu flach angelegt sind. Das Stück wirkt alleine durch die Überraschungen der Handlung und nicht durch die handelnden Personen in ihren Ängsten, Freuden, Sorgen ete. Bei einem Wegfall der Möglichkeit zum Mitfühlen beim Publikum beschränkt sich das Interesse auf die Handlungsspannung. So turbulent die auch sein mag, sie bleibt dürftig. Immerhin ist es aber eine gute Fingerübung für Spielgruppen, die sich mit solcher Spielerei begnügen und nicht mehr vom Theater wollen. Gnant, der Schreibroutinier, kalkuliert sichere Effekte, und man kann sich darauf verlassen, daß sich das Publikum bei ihm unterhält. Die Frage nach dem Anspruch ist eine andere Sache. "Möglich ist alles".