Das emanzipierte Dorf

Ländliches Lustspiel von Helmut Haidacher
ID# 261-17
Verlag Österreichischer Bühnenverlag Kaiser & Co. Ges.m.b.H.
A-1010 Wien, Am Gestade 5/2
Akte 3
Dekorationen 1
Männer
Frauen
Kinder
Personen 6
In köstlicher Umkehrung in dem von Männern dominierten Leben am Dorf werden Verhaltensmuster urngedreht. Die Hausmänner warten Kartoffel schälend und strickend auf aus dem Wirtshaus zurückkommende Matronen und sprechen über Kochrezepte. Die zornige Frau Inspektor zieht es aber vor, dem Knoblauchgeruch zu entgehen und irn Wirtshaus zu essen. Vergeblich jammern jetzt die Männer, ihre Emanzipation versäumt zu haben, während die Frauen konsequent ihren Interessen nachgekommen seien. In der Zwischenzeit sitzen die Frauen beim Kartenspiel. Die Männer bekommen Depressionen oder wollen auf und davon auf die Alm, sperren das andere Geschlecht vom Schlafzimmer aus, kurz: sie streiken angesichts der Haustyranninnen, schreiben Abschiedsbriefe. Jetzt probt das schwache Geschlecht der Männer den Aufstand.
Leider bricht das Stück ab, wo aus dem Rollentausch die Absurdität des Normalen deutlich werden hätte müssen, die Rollenumkehr allein ist erst der Beginn einer möglichen dramatischen Umkehr. Der Handlungsgang mit überwältigten angeblichen Banditen wird im Hinblick auf das gestellte Thema zu beliebig. Trotzdem: ein erfrischender Schwank!