Das Prämienkind

Ländliches Lustspiel von Maximilian Vitus
ID# 255-01
Verlag Wilhelm Köhler Verlag e.K.
D-81825 München, Rauschbergstraße 3a
Akte 3
Dekorationen 1
Männer 7
Frauen 3
Kinder
Personen 10
Die Grundidee zeigt entfernt Verwandtschaft zu Ludwig Thomas "Lokalbahn", freilich ohne dessen Lust am Charakterisieren von Figuren. Die Zeit der Lokalbahn-Euphorie ist zwar schon fast wieder vorüber, aber dennoch ist's eine Zeit des hochblühenden Nahverkehrstourismus mit dem besonderen Beigeschmack der Geselligkeit. Denn in der langsamen Bahn kommen die Leut zusammen. Kein Wunder also, daß die kleine Gemeinde unbedingt einen eigenen Bahnhof haben will. Das Dorf ist zu klein, sagen die Politiker. Aber bevor man darangeht, Politiker zu überzeugen, entschließt man sich lieber zu häufigeren Zeugungsakten. Eine Kinderprämie wird in die Welt gesetzt. Da ist natürlich Hochsaison für den zeugungs-, vermittlungs- und dienstwilligen Staudigl. Immerhin gelingt ihm am Ende eine Kopulation mit der Bürgermeisterstochter.Manche der heute noch gängigsten ländlichen Lustspiele stammen aus der Zeit zwischen 1920 und 1935. Sie zeichnen sich durch eine ganz besondere Form von Lustigkeit aus. Hinter der guten Beobachtung von Typen verbergen sich manchmal Charakterrollen, und die Geschichten sind häufig handfest und realistisch. Das "Prämienkind" ist fast so etwas wie ein Muster zu diesem Spieltypus.