Kein schöner Land

Volksschauspiel von Felix Mitterer
ID# 256-06
Verlag Österreichischer Bühnenverlag Kaiser & Co. Ges.m.b.H.
A-1010 Wien, Am Gestade 5/2
Akte 1
Dekorationen 2
Männer 16
Frauen 4
Kinder
Personen 20
(siehe auch Felix Mitterer Stücke 1 SAM041)
Als Aufarbeitung eines tatsächlichen Vorfalles dokumentiert das Stück die Geschichte eines angesehenen Viehhändlers, der sich nach 1938 nicht als Arier ausweisen kann und am Ende in einem Lager umkommt. Systematisch wird er von all seinen sozialen Bindungen getrennt. Zum Außenseiter gestempelt, wächst er zur ausgeprägten Individualität, an der alle, die sich aufgeben, um sich anzupassen, moralisch scheitern. Der Prozeß der Selbstaufgabe steigert sich mit dem Verlauf des Krieges und fordert Opfer. Der Friede aber ist mit dem Tod des Opfers keineswegs erreicht. Die Gewalttätigkeit des Ausstoßens schlum- mert nur und prägt das Klima einer gefühlskalten Kleinbürgergesellschaft. Das Stück zeigt nicht nur die Aufarbeitung eines historischen Falles, sondern ist auch ein Sinnbild für das Verhalten des Kleinbiirgers am Dorf. Mitterers Kritik trifft deshalb so stark, weil er die Figuren der Angepaßten nicht nur als Klischees behandelt, sondern auch als Menschen, die sich selbst zum Klischee erniedrigen.