Gschmugglt weart nicht mea

Volksstück von Toni Bernhart
ID# 543-18
Verlag Österreichischer Bühnenverlag Kaiser & Co. Ges.m.b.H.
A-1010 Wien, Am Gestade 5/2
Akte 3
Dekorationen 1
Männer 8
Frauen 7
Kinder
Personen 15
Dieses Stück ist im Südtiroler Dialekt geschrieben!
Agatha, Marianne und Zita sitzen in der Stube und stricken. Sie warten auf Johann, der bald von seinem Schmuggelgang über die Grenze zurück sein müsste. Endlich kommt er, von einem Bauchschuss schwer verwundet. Die dringende Verarztung hinter vorgezogenen Vorhängen gestaltet sich schwierig und zieht sich in die Länge, weil immer wieder unverhofft jemand kommt, vor dem der schwerverletzte Johann unter Wäschebergen auf der Ofenbank versteckt werden muss. Weil Johann die Schmuggelware nicht mehr an den Lieferort bringen kann, erledigt das die Schmugglerin Zita mit ihren drei Söhnen.
Am nächsten Tag bringt der Mesner die Nachricht, dass eine große Schneelawine das Dorf verschüttet hat und Marianne dabei ums Leben gekommen ist. Wegen der großen Schneemassen in den Gassen sieht der Pfarrer keine andere Möglichkeit, als Mariannes Begräbniszug durch Agathas und Johanns Stube zu führen, um auf den Friedhof zu gelangen.
Drei Tage später zieht Mariannes Begräbnis bei Agatha und Johann durch die Stube. In der engen Tür schlägt Mariannes Sarg hart an den Türpfosten, wodurch die nur scheintote Marianne im Sarg erwacht, laut zu klopfen und rufen beginnt und schließlich aus dem Sarg steigt. Der Schrecken der Begräbnisgesellschaft endet im Tumult, bei dem verschwiegene Lieb- und Vaterschaften ans Tageslicht kommen. Nur mit Mühe kann der Pfarrer die aufgebrachte Menge im Zaum halten und Totschlag verhindern. Am Ende löst sich das Chaos in Feierstimmung auf, weil sich alle auf den vorbereiteten Leichenschmaus freuen, allen voran Marianne, die im Sarg drei Tage nichts gegessen und getrunken hat.