Koglwind, liaba kaiserlich sterben, als bayrisch leben

Volksstück von Claudia Brandacher
Verlag Autor
Akte
Dekorationen
Männer
Frauen
Kinder
Personen
Das Jahr 1809 war nicht nur Schauplatz der berühmten Schlacht am Bergisel, sondern auch einer historischen Begebenheit am Eingang des Zillertales, nämlich der Aufstand an der Zillerbrücke. Angeführt vom damaligen Kirchenwirt in Reith, zogen die Männer aus der Region rund um den Reitherkogel in die Schlacht gegen die französisch-bayerische Armee. Doch es gab auch ein Leben vor und während des Krieges und besonders dieses Leben wird auf der Bühne in den Vordergrund gestellt. Kriegshelden wie Hofer und Speckbacher werden gefeiert und zu Legenden, was aber ist mit denen, die im Dorf bleiben mussten? Die Lebensbilder im Stück zeigen den Alltag einer Familie, die symbolisch für viele Familien der damaligen Zeit steht. Schicksalsschläge beenden aber das idyllische Familiendasein, das einerseits zwar von harter Arbeit geprägt ist, sich andererseits aber auch unbeschwert und sorglos zeigt. Auf einmal ist nichts mehr so wie es war: Der Tod des Familienvaters bringt schließlich alles ins Wanken und lässt vor allem den ältesten Sohn Sepp in tiefster Enttäuschung und Wut zurück. Die politische Situation trägt in den darauffolgenden Jahren das ihre dazu bei. Ganz Tirol ist in bayerisch-französischer Hand, Werte haben ihre Bedeutung verloren, Tiroler dürfen keine Tiroler mehr sein – die Wut auf die Besatzer breitet sich aus und die Rufe nach Aufstand in der Bevölkerung werden immer lauter. Als sich die feindlichen Truppen dem Zillertal nähern, müssen alle Schützen ausrücken und sich jenem Feind stellen, der bereits in Kufstein und Wörgl Spuren der Verwüstung hinterlassen hat. Am Ende hat der Sieg aber seinen Preis, ein ewiges Spiel zwischen Hass, Misstrauen, Verzweiflung und Fanatismus, der schlussendlich doch immer nur Verlierer zurücklässt.
Ein berührendes und auch fesselndes Stück nach einer wahren Begebenheit.