Maddalena

Theaterstück von Alberto Fortuzzi
Verlag (kein Verlag)
Akte
Dekorationen
Männer 2
Frauen 1
Kinder
Personen
1750, Venedig, Teatro Sant'Angelo. Goldoni hat einen Traum, eine Intuition. Er hat den Eindruck, dass das Publikum müde ist von der Commedia dell’Arte und in der Tat, Harlekinaden und Possenreißereien bringen immer weniger Publikum ins Theater. Er ist überzeugt, dass das Theater eine „Reform“ braucht, und dass der
einzige Weg ist, an Stelle der Commedia dell'arte, dem Publikum die Charakter- und Sittenkomödie nach Molières Vorbild anzubieten.
Er weiß aber auch, dass er damit unzählige Kritiken und Angriffe auf sich ziehen wird. Er braucht also Alliierte, Mitstreiter. Und er findet sie. Die erste ist eine Schauspielerin, Maddalena Raffi. Sie ist gut, erfahren, humorvoll, müde von der Improvisationsroutine und hungrig nach „echten“ Rollen. Und sie ist auch schön und voll überfließender Weiblichkeit, wie sie Goldoni in seinem Leben noch nie erlebt hatte. Er verknallt sich buchstäblich in Maddalena, obwohl er es in seinen Mémoires immer verleugnet.
Wir befinden in dem Proberaum des Teatro Sant'Angelo in Venedig. Carlo Goldoni und Maddalena Raffi proben heimlich einen Monolog aus La Locandiera, später bekannt als Mirandolina. Sie proben heimlich, weil der Impresario Girolamo Medebach, dem das Theater gehört, absolut gegen die Ideen von Goldoni ist. Der
Medebach erwischt die Beiden bei den Proben und ist stinksauer. Am selben Abend soll eine Vorstellung für den Freundeskreis des Theaters stattfinden, wo die Vertreter der größten venezianischen Familien kommen werden und der darüber entscheidet, ob diese Familien das Theater weiterhin finanziell unterstützen. Daher befiehlt der Impresario, dass sie ihre Commedia dell'Arte Szenen proben und mit dem Unsinn aufhören.
Zweiter Akt. Die Vorstellung am Abend wurde eine Katastrophe. Es ist der richtige Moment für Goldoni den Impresario zu überzeugen die Reform durchzusetzen. Goldoni zögert, er hat selber Angst, dass sein Experiment den Untergang der Kompanie bedeuten könnte. Aber Maddalena will die Chance aber nicht verpassen und überredet Goldoni endlich in die Rolle des Regisseurs zu schlüpfen und Medebach sein Schauspieltalent wieder abzustauben.
Das Publikum bekommt einerseits einen Einblick in typische Commedia Szenen und Figuren und andererseits kann es die 3 Protagonisten beim Ringen und Erarbeiten von neuen theatralen Formen beobachten. Natürlich kommt der Spaß und der Humor nicht zu kurz, wenn die SchauspielerInnen schnell zwischen typischen Commedia und naturalistisch gespielten Szenen wechseln.