Aristophanes Lysistrata

Komödie von Wolfgang Schadewaldt
ID# 570-16 (dig.)
Verlag Suhrkamp Verlag AG
D-10119 Berlin, Torstraße 44
Akte
Dekorationen
Männer
Frauen
Kinder
Personen
Aristophanes, um 445 v.Chr.- Das klassische Athen - um 380 v.Chr.// "[.]4.Der Dichter hat das Stück mit redendem Namen nach seiner Hauptgestalt betitelt, denn Lysistrata ist zu deutsch die "Auflöserin des Heeres", die Erlöserin vom Krieg. Er hätte es hinsichtlich seiner Handlung auch den 'Ehestreik' oder wohl auch 'Die listigen Weiber von Athen' nennen können. Denn Weiberlist, bereit zu tausend Bosheiten und Schelmereien, Weiberlist, die in diesem Fall die List des gesunden Sinns und der Vernunft ist, tritt hier der männlichen Verbohrtheit, mit der nun einmal das Männervolk immer irgend etwas anstellen muss, mit der es seine eigenen Fehler als sogenannte höhere Notwendigkeiten stur verfolgt, im Geschäftsleben, in der Politik und auch im Kriege. 5.Die 'Lysistrata' wurde im Frühjahr 411 v.Chr. wohl an den Grossen Dynastien in Athen zu einem Zeitpunkt uraufgeführt, in dem das attische Reich zwanzig Jahre des schweren Peloponnesischen Krieges hinter sich hatte und bereits spürbar der Katastrophe entgegentrieb. Athen und Sparta standen, zusammen mit ihren Bündnern, in jenem grossen dreissigjährigen Ringen, das, ähnlich wie der Dreissigjährige Krieg das neuere Europa, die damalige Welt in zwei Hälften spaltete und schliesslich den Siegern ebenso wie den Besiegten nichts einbrachte als allgemeine Erschöpfung, Zerrüttung aller Lebens- und Gesellschaftsformen und damit den endgültige Untergang der alten, grossen, klassischen Welt.[.