Der Weibsteufel

Drama von Karl Schönherr
ID# 435-09
Verlag Hans Pero Bühnen- und Musikverlag
A-1010 Wien, Bäckerstraße 6
Akte 5
Dekorationen 1
Männer 2
Frauen 1
Kinder
Personen 3
Ein Mann lebt mit seiner Frau in einer abgelegenen Gebirgshütte. Sie sind Hehler für eine Schmugglerbande, er ist kränklich, sie gesund und dominant. Beide träumen vom Leben in der Stadt. Ein junger, bärenstarker Grenzjäger ist den Schmugglern auf der Spur. Er will der Frau schöne Augen machen, um ihr Aussagen zu entlocken. Auch ihr Mann meint, sie soll mittun, aber das Geheimnis nicht preisgeben. Die von den verschiedenartigen Männern zum Spiel aufgeforderte Frau spielt und wächst beiden über den Kopf. "Mein Haus brennt", sagt der Mann. Und sie antwortet: "Wer hat's denn angezündet?" Die Frau muntert den Jäger auf, ihren Mann zu erschlagen. Er träumt eher von Flucht. Sie aber reizt ihn so sehr, daß der Jäger den Ehemann umbringt. Aber er wird mit ihr keine Freude haben. In knapper Diktion wird der provozierte Ausbruch von Leidenschaft samt den tödlichen Folgen ihrer vorhergehenden Verdrängung zum Lehrbeispiel, das weit über die individuelle Wahrheit hinaus zum Ausbruch verdrängter gesellschaftlicher Aggression Stellung bezieht.
Das Stück wurde 1915 im Burgtheater uraufgeführt.